Der Motor kommt recht solide aus der Verpackung: Anthrazitgrauer Motorblock, massiver, feuerrot lackierter Kühlkopf aus Alu Guss, der dem Standard entsprechend mit 4 M2,5 Inbusschrauben gehalten wird. Der Motor besitzt einen Seitenauslass um Platz für die stabil wirkende Seilzugtrommel zu schaffen. Ein Drehschiebevergaser in 2-Nadel Bauweise runden den guten Ersteindruck ab!


Einlaufphase:

Einlaufphase á là re-inferno; die ersten 3 Tanks nur auf Standgas mit 4 Umdrehungen auf der Hauptnadel und die Teillastnadel schaut etwas aus dem Vergaser heraus. Das erste, was mit etwas Negativ auffällt ist die ausgesprochen hohe Standdrehzahl, die auch nach der Einlaufphase nötig war, um den Motor am Laufen zu halten. 

Die folgenden 5-6 Tanks hatte ich ihn dann schon in meinem Associated RC10 GT (Stadiumtruck) verbaut und fuhr ihn auf ebenem Untergrund bei gemäßigter Betriebstemperatur (3 Umdrehungen auf der Hauptnadel, Rossi R4 Glühkerze)

Wie nicht anders zu erwarten war, klemmte der Motor weit weniger als andere, noch nie gelaufene Motoren - das beobachte ich aber generell bei Motoren mit Seilzugstarter. Immerhin hat dieser die Einlaufprozedur fürs erste klaglos überstanden.

Als Treibstoff verwendete ich wie bei allen meinen Motoren den Techno Air 15% Car Sprit.
 

Performance

Einmal auf Leistung eingestellt (Hauptdüsennadel ~ 2,5 -3 Umdrehungen) und mit einer anständigen (Rossi R3) Kerze ausgestattet, zeigt das kleine Treibwerk, was in ihm steckt: Wenn auch die Standdrehzahl sehr hoch ist (die Kupplungsbacken mussten gebohrt werden) so erweist sich der 12CV auch unter Vollgas extrem drehfreudig - noch dazu, wenn man bedenkt, dass es sich um einen Seilzugstartermotor mit Messinggelagerten 8mm Freilaufzapfen handelt!
Der Asso GT war damit sehr gut motorisiert und recht "wild" zu fahren - wobei dieser Eindruck auf jeden Fall durch den Heckantrieb verstärkt wurde.
Negativ fiel mir auf, dass es dem Motor gerade im unteren Drehzahlbereich ordentlich an Drehmoment mangelt. Ich führe das auf den Seilzug zurück. Hier ist Feintuning bei der Kupplung angesagt!
Nicht so zufrieden war ich damit, dass der Vergaser häufig nachgestellt werden muss! Gewiss, man kann einen 2,11ccm Motor nicht mit einem 3,5er vergleichen, aber auch in dieser Klasse kenne ich Motoren die ihre Einstellung besser halten.
 

Fazit

Der Motor bietet solide Leistung zum gehobenen Preis - augenscheinlich also nicht gerade das beste Preis/Leistungsverhältnis.
Anders sieht die Sache allerdings aus, wenn ich die Verarbeitung in Spiel bringe - die ist nämlich wirklich Top! Besonderes Augenmerk möchte ich dabei auf den Seilzugstarter legen - der zählt nämlich zu den Besten, die ich an einem Modellmotor in dieser Bauart  je gesehen habe, und dementsprechend "spielt" er sich mit dem kleinen CV. Der Motor hat nun schon gut über 10 Liter geschluckt und läuft noch immer ausgesprochen sauber. Am Seilzug habe ich einzig und allein die Schnur durch eine starke Drachenleine ersetzt (nicht weil die Serienschnur gerissen wäre sondern weil ich für einen anderen Seilzug zu viel von der Rolle geschnitten habe)
Die Feder ist noch genauso straff wie am ersten Tag und sollte der Freilauf einmal versagen: keine Sorge! es handelt sich um einen handelsüblichen 8mm Freilauf mit 14 mm Außensechskant und kann somit sehr günstig ersetzt werden. Somit gibt's trotz aller Kritik 8 von 10 möglichen Punkten..
Zu empfehlen ist der Motor besonders als "erster Tuning Motor nach dem Baukastenmotor" bzw. für Leute, die ihrem Force schon immer gern den Laufpass gegeben hätten. ;-)

von Aaron "re-inferno" Banovics
Ein Testbericht von www.offroad-cult.org
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